Die
Internetverbindung in den letzten Tagen war sehr schlecht, deshalb gibt es dieses Mal einen etwas längeren Blogeintrag. In
genau einer Woche bin ich wieder auf österreichischen Boden und dann geht es
noch für ein paar Tage zum Chillen nach Kärnten.
Die Haut
auf den Fingern in den letzten Tagen war mal besser, mal schlechter. Die Cuts werden mir wahrscheinlich noch die restlichen Tagen hier in Südafrika erhalten bleiben.
My fingers |
Am Samstag
ging es wieder einmal hinauf zum Plateau. Dort probierte ich den „Poison
Dwarf“, einen 7b-Boulder mit einem weiten Zug und einem „sackharten“ Ausstieg.
Die ersten Züge waren kein Problem. Nur der Zug von dem Rail direkt auf den
schlechten Griff im Dach konnte ich einfach nicht halten, da ich jedes Mal
abschmierte. Ich schob dies den Temperaturen und nicht meinen zahlreichen Tapes
an den Fingerspitzen zu. Aber es war nicht abzustreiten, dass der Boulder Mitten in der Sonne stand und nur
der Mittelteil im Schatten war, da es sich hier um ein kleines Dach handelt.
Schließlich sah ich es ein, dass es nichts brachte weiter zu probieren und
flashte noch ein paar leichtere Linien am Poison Dwarf Bloc wie „Girl on our
mind“ und „Coal chamber“. Beides empfehlenswerte Boulder.
Me in Poison Dwarf |
Anschließend
wanderten Thomas, Michl und ich weiter zu „Minki“. Eigentlich hab ich es schon
fast aufgegeben diesen Boulder zu probieren, da ich beim letzten Mal immer
gerade um eine Handbreite die gute Zange nicht erreichen konnte. Doch heute
hatte Thomas sein „Kneepad“ dabei und damit wollte ich es nochmals probieren.
Gesagt, getan. Mit der Unterstützung von drei Südafrikanern schaffte ich es
schließlich die Zange durch ein Nachsetzen meines Knieklemmers zu erreichen. Juhu!!
Das Schwierige kam aber erst danach: das Lösen des Knieklemmers und Nachsteigen
im Dach. Motiviert durch meinen ersten Fortschritt mit der Zange schaffte ich
auch dies. Leider bekam ich dann den Schluss nicht mehr hin, den ich beim
letzten Mal so gut drauf hatte. Es kann halt nicht alles klappen. Ich war dennoch zufrieden mit mir. Durch diesen Fortschritt fühlte sich „Minki“ nun doch langsam
schaffbar für mich an. Leider denke ich, wird es sich bei diesem Trip
nicht mehr ausgehen ihn noch zu klettern, da noch andere Projekte auf mich warten.
Gratulation an Michl, der den Boulder noch kurz vor der Dämmerung abzog.
Nice!
Beautiful Sunset |
Zurück in unserer Unterkunft lernten wir unsere neuen Mitbewohner (Luca und Enrica) aus Italien kennen und
es wurde gleich gemeinsam gekocht und bei ein paar Gläsern Rotwein die
Erlebnisse vom heutigen Tag ausgetauscht.
Am Sonntag
beschlossen wir „Riverside“ zu gehen um dort das „Baboon Roof“ zu probieren.
Heute war es das erste Mal etwas bewölkt und die Sonne zeigte sich nur zwischendurch. Eigentlich gute Bedingungen um ein paar Boulder abzuhaken. Ich
fühlte mich aber nicht so in Durchstiegsstimmung, da ich ein wenig müde von den
letzten Wochen war. Nach dem Aufwärmen in ein paar leichteren Linien machte ich dann trotzdem ein paar gute Versuche im „Baboon“, ein ultimativer Dachboulder (ca. ½ - bis 1 ½
Meter über dem Boden). Die Griffe sehen wie Zapfen aus, die von der Decke
hängen. Ein Körperspannungs- und Kraftboulder pur. Man musste viel mit Hooks
arbeiten und konnte eigentlich fast nie am gestreckten Arm hängen, da man sonst
den Boden berührte. Thomas und Michl stellten sich ganz gut an und fanden
schließlich eine gute Variante mit einem Knieklemmer. Für einen Durchstieg
reichte es leider nicht mehr. Jeder Zug war in diesem Boulder einfach hart und davon gab es nicht wenige. Wer dies bevorzugt, dem empfehle ich diesen
Boulder von Fred Nicole. Just do it ;-)
Michl in Take off your shoes |
Der nächste
Tag war wieder ein Rasttag. Dagegen hatte ich überhaupt nichts Einzuwenden, da
ich hoffte mich wieder für die nächsten Bouldertage erholen und stärken zu
können. Immerhin handelte es sich beim gestrigen Tag um den 15. Bouldertag seit
ich hier in den Rocklands bin. Nach einem Einkaufstrip nach Clanwilliam
beschlossen wir noch zum Wasserfall in der Nähe unserer Unterkunft zu gehen. Die
Wetterstimmung war herbstlich und die Temperaturen dementsprechend kühl. Nach
einer halben Stunde erreichen wir den Wasserfall und genossen die letzten
Sonnenstrahlen mit Fotografieren und ein wenig Yoga. Der Abend klang gemütlich bei
einer Runde „Rummycube“ aus.
Evening Impression at the Waterfall |
Für
Dienstag war eigentlich laut Wetterbericht „schlechtes Wetter“ vorausgesagt.
Doch nach einem Blick aus dem Fenster in der Früh (überall graue Wolken, keine
Sonne, aber KEIN Regen) beschlossen wir doch eine Bouldersession zu machen. Wir wählten nochmals
den „Campground“ Sektor aus, da es von dort nicht weit zum Auto ist, falls es doch noch zu regnen anfangen sollte. Der Wetterbericht stimmte Gott sei
Dank überhaupt nicht für heute. Yipee! Später kam sogar noch ein wenig die Sonne
raus. Sonst waren die Bedingungen mega: 13 Grad, Wind, bewölkt. Was will man
mehr?! Aufgewärmt wurde wieder in der „Teapot Area" und anschließend wollte ich
nochmals den „Soggy teabag“ klettern, nur dieses Mal die direkte Variante. Diese sah schwieriger aus, da man hier nur eine kleine Leiste zum Aufstehen verwenden
durfte. Dennoch konnte ich den Boulder gleich flashen und konnte mich über einen weiteren Boulder in den Rocklands freuen. Die Jungs probierten anschließend noch den „Three Musketeers“
nebenan. Ein 7b-Sprung von einem Aufleger mit kleinen Kieseln und einer
Microleiste für die rechte Hand. Ich hatte schon beim letzten Mal diesen Boulder probiert und
konnte mich damals nicht mal in den Boulder hineinstellen. Heute probierte ich es nochmals
und aufeinmal stand ich auf den ersten Tritt. Nach diesem Fortschritt musste
ich einfach den Sprung probieren. In Zielgriffnähe kam ich, halten konnte ich ihn noch nicht mit meiner Variante. Thomas fand dann einen höheren Tritt und machte den
Sprung. Ich wusste, dass die Lösung auch für mich klappen würde und so
probierte ich noch ein paar Mal die Sprungbewegung. Nach einer kurzen Pause gab
ich nochmals anständig Gas und drückte mich mit den Füßen und Arme voll ab. Als
ich den Zielgriff in der Hand spürte ließ ich nicht mehr los und fing den Schwung
ab. Ich hatte es geschafft! Yessss :-)
Black Eagle |
Anschließend
ging es weiter zum „Mufasa“ und „John Denver“. Mit Ersteren hatte ich noch vom
letzten Mal eine Rechnung offen. Thomas konnte ihn schließlich nach ein paar
Versuchen klettern. Ich hatte wieder einmal meine Probleme mit dem Zug mit der
rechten Hand auf die Zange. Nur dieses Mal fühlte es sich noch schlechter an
als letzthin. Entweder griff ich vorbei oder ich bekam ihn so schlecht, dass
ich dann nicht mehr Nachsteigen und den Knieklemmer machen konnte. Zum Verzweifeln,
sage ich euch. Nach ein paar Versuchen fehlte schließlich die Power und ich
musste es lassen. Michl flashte dann fast den „John Denver“. Leider ging er
kurz vorm Top ab. Schade! Ich beschloss diesen Boulder gar nicht erst zu
probieren, da er mich überhaupt nicht anschaute. Daher packte ich meine
Bouldermatte und schloss mich dem Deutschen (Riccardo) an um ein paar Dynos
probieren zu gehen. Ihm und seine beiden Freunde sind wir schon öfters beim
Henhouse oder in einem der zahlreichen Bouldergebiet über den Weg geloffen und daher kannte wir
sie schon vom Sehen her. Mit Riccardo war es dann noch ganz lustig die Dynos zu
probieren. Beim 7a-Dyno hatte ich null Auftrag. Die Startgriffe waren zwar gut,
aber die Tritte so hoch, dass ich nicht gut nach obenhin beschleunigen konnte.
Da ging es Riccardo besser. Er zeigte mir anschließend noch „Lord Greystroke“, den 7b-Dyno vono Klem Loskot. Diesen fand ich um vieles genialer: man musste hier ca. 1 ½ Meter
nach rechts hinauf auf einen guten Griff springen. Den probierte ich dann
einige Mal, aber konnte jedes Mal den Topgriff nicht halten. Schließlich
probierte ich es statisch und versuchte von einem Hook aus hinauf zum Zielgriff
zu blockieren. Ich erreichte mit der linken Hand aber nur eine kleine Leiste auf dem Aufleger links
vom guten Griff. Diese schraubte ich dennoch so gut es ging
zu. Erst nach Umdrehen der rechten Hand in Untergriff konnte ich nochmals ein
Stück mit der linken Hand auf den Aufleger nachschnappen. Von dort war der
Ausstieg dann kein Problem mehr. Nice Boulder :-)
Schließlich
boulderte ich noch ein wenig mit unseren italienischen Nachbarn aus der Unterkunft, die heute auch hier kletterten. Diese waren mit ein
paar Freunde aus ihrem Heimatort unterwegs. Die Jungs gingen dann noch zum „John
Denver“ hinauf um Michl und Thomas zu unterstützen. Ich kletterte inzwischen
mit den Mädels ein paar Boulder, die wohl eher für „kleine Leute“ gedacht
waren. Start ca. 40 cm über Boden und lauter so Sachen. Die Mädels stellten sich ganz gut an, da sie beide kürzere Beine als ich hatten. Es war aber trotzdem witzig
wieder einmal mit Mädels zu klettern. Leider platzten mir dann noch ein paar
der zugeheilten Cuts auf und meine Finger fühlten sich wieder sehr durchgenommen an.
Shit sometimes happens :D
Abends
kochten wir wieder mit den Italienern gemeinsam und stießen auf die zahlreichen
Durchstiege des Tages an. Michl hat sich gegen Ende des Bouldertages dann doch noch „John Denver“
im 5. Versuch holen können. Gratulation! Aufgrund des Wetters (Regen angesagt) und der Haut (ich und nun auch Michl) steht morgen (Mittwoch) ein weiterer Rasttag ins Haus. Die Cuts werden es mir sicher danken ;-)
Sweet Home |
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