After rain comes the sun |
Kurze Zeit später stapften wir bereits mit den Bouldermatten zu den Blöcken hinauf. Wie sagte der Michl so schön: "Besteigma da den anzigen Fünftausender in Südafrika, weil das seind jetzt schon gefühlte fünftausend Höhenmeta! Uff... ". Nach kurzem Aufwärmen brauchten wir bereits die Stirnleuchten und die Nightsession begann. Die Traverse des "Barracuda Rail" war an und für sich nicht so schwer, nur der Ausstieg gestaltete sich kniffelig. Den probierte ich auch, ließ es aber dann bald bleiben, da ich nicht soviel Haut verlieren wollte. Ein weiterer lustiger Boulder ist der "Kiesel". Wie der Name bereits sagt, muss man gegen Schluss einen dynamischen Zug (für mich eher ein Sprung) auf einen Kiesel machen. Da hatte ich ausnahmsweise mal Glück, dass ich nicht bis dort hinauf kam, so sparte ich mir Haut. Den Jungs ging es da schlechter :D Im Dunkeln ging es später wieder zurück zum Auto.
Am nächsten Tag strahlte die Sonne bereits ab Mittag vom Himmel und es wurde langsam wärmer. Der Plan war nach "Sassies" zu fahren, um dort Michis letzten Tag ausklingen zu lassen. Geniale Linien gibt es dort genug. Die Hinfahrt war ein wenig kriminell: über zahlreiche Feldwege mit Steinen und tiefen Löchern ging es zum Parkplatz mitten in der Pampa.
Giant grasshopper |
Sassies ist auch das am weitesten außengelegene Bouldergebiet nach Elizabethfontaine. Der Zustieg ging durch Weideflächen mit zahlreichen Sträuchern. Schließlich standen wir vor den Traumlinien "Shosholoza", "Un petit Hueco dans Rocklands", "Pinotage" und "Springbok".
Nach kurzem Aufwärmen flashte ich "Black Street" und probierte anschließend "Great escape". Diese Linie kostete mir leider ein weiteres Cut und so ließ ich es bald sein, da ich immer um ein paar Zentimeter den guten Griff verfehlte. Wenig später trafen unsere Mitbewohner (Miri und Enzo) im Bouldergebiet ein. Michi und ich boulderten anschließend ein paar leichte Routen mit ihnen und Enzo schoss ein paar tolle Bilder von mir, die ich leider erst später von ihm bekommen werde. Die Jungs verschlug es dann in die "Main Cave", Miri und ich wollten unbedingt den Boulder "Per's pearler problem" probieren. Dabei handelt es sich um ein Gleichgewichts- und Leistenproblem, das sich auf der Rückseite im Schatten eines Blockes befand. Das Absprunggelände war nicht so toll, weil direkt ein Block daneben lag. Und die Höhe (ca. 5 Meter) ging so halbwegs. Egal, ein Blick genügte und ich wusste, dass dies mein Boulder ist. Die ersten beiden Lösungen funktionierten nicht recht, aber dann Henkel - kleine Leiste - Seitleiste - Delle - kleine Leiste - Henkel - Kiesel (voll zugeschraubt) - kleine Leiste (noch mehr zugeschraubt) - langsames Vortasten zum Henkel und oben stand ich. Sehr geniale Linie :-) Miri topte den Boulder anschließend auch locker. Nice! :-)
View from Sassies |
Als schließlich die Sonne am Horizont unterging, wurde es Zeit für "Beer belly bandit". Wieder ein Gleichgewichts- und Leistenproblem an der Kante des Ongoblocks, das nun im Schatten war. Miri konnte ihn gleich flashen. Die Frau hatte echt ein gutes Körpergefühl und wusste wie sie sich bewegen musste. Mir verlangte der Boulder ein paar haarte Versuche ab, da ich nun zwei weitere getapte Finger hatte und anfänglich Probleme hatte meine Füße auf den guten Griff in zwei Meter Höhe stellen zu können. Schließlich schaffte ich es und stand auf dem guten Griff. Mit einem schlechten Riss in der linken Hand und einer guten Leiste auf Hüfthöhe musste man anschließend mit der rechten Hand an die Kante greifen. Dann ziemlich hoch ansteigen auf einen abschüssigen Tritt mit dem rechten Fuß, nochmals mit links nachsteigen und schließlich erreichte man den Topgriff. Somit war der Kampf gegen die "offene Tür" beendet. Ziemlich geniale Linie! :-) Die Jungs (bis auf Enzo) kletterten sie dann auch noch. Für Michi sicher ein genialer Abschluss für den letzten Tag in den Rocklands ;-)
Me in Beer Belly Bandit |
Für "Springbok", einem weiten Sprung in ca. fünf Metern Höhe, fühlte ich mich nicht so motiviert. Thomas und Michl machten ein paar gute Versuche darin, da wir genug Matten hatten. Miri und ich probierten "La linea negra", den "kleinen Springbock" wie wir ihn nannten, der am selben Block, nur weiter links, ist. Nur reichten bei beiden von uns nicht die Nerven für den weiten Blockierer auf einen guten Griff in sechs Metern Höhe. Ist aber trotzdem eine empfehlenswerte Linie, da sie ein paar dynamische Züge auf gute Griffe inzwischen hat und was für die Psyche ist :D
Michl in Springbok |
Müde und ganz zufrieden wanderten wir später in der Dunkelheit wieder zum Auto zurück. Unterwegs liefen wir noch einer Kuh über den Weg, die einfach so neben dem Weg stand. Der Sternenhimmel in den Rocklands ist einfach beeindruckend. Daher legten Enzo und Michl noch eine Fotosession beim Parkplatz ein, während wir anderen einige vorbeiziehende Sternschnuppen beobachten konnten. Abends wurde noch gemeinsam in der Küche gekocht und die Erlebnisse vom heutigen Tag bei einem Glas Rotwein besprochen. Good night in the Rocklands!
Für Einen von uns (Michi) wurde die Nacht kurz und er brach bereits früh am Morgen in Richtung Flughafen in Kapstadt auf. Gute Reise! Die Verbliebenen (Thomas, Michl und ich) chillen inzwischen mal eine Runde und hoffen dass die Cuts schneller heilen! Stay tuned!
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