Knappe 26 Stunden später landeten
Michi und ich auf südafrikanischen Boden in Kapstadt. Die Reise war lang und
abenteuerlich: zuerst eine kurvige Fahrt vorbei am Achensee und Tegernsee nach
München mit Essen im Airbräu am Flughafen (welches wir mit wackeligen Knien
verließen) und anschließend luxuriösen Essen im Airbus A380 der Emirates (ein
riesen Ding sag ich euch) und Mitternachtssnack in Dubai bei Shake shack. Der
zweite Flug bestand hauptsächlich aus Schlafen und Zeit totschlagen mit
diversen Filmen, Spielen, Essen etc. Da ich noch dazu eine etwas beleibtere
Sitznachbarin hatte, musste ich mir mit Ellbogeneinsatz Platz verschaffen um
auch ein wenig entspannen zu können.
Gegen Mittag nach südafrikanischer
Zeit düsten Michi und ich durch Kaptstadt
und die Slums. Bouldermatten bis unters Dach eingeladen, Angst dass nicht wer
bei den Kreuzungen einfach so ins Auto einstieg und nochdazu auf der anderen
Seite wie gewohnt fahren - traumhaft :D Wenigstens war es das Wetter ;-) 200 km,
sowie etliche Baustellen später, fuhren wir über den Pakhuis Pass hinunter zur „Alpha
Excelsior Farm“, wo wir gleich von Becky freundlich in Empfang genommen wurden.
Noch fein Burger essen im „Traveller’s Rest“ und ein wenig mit den Amis
quatschen, dann war es vorbei. Licht aus – Gute Nacht!
Rocklands |
11 Stunden später kroch ich aus
meinen Schlafsack. Echt empfehlenswert hier im Old Farmhouse, da das Haus wohl
ehr dafür gebaut wurde im Sommer Schutz vor der Hitze zu bieten als gut
isoliert zu sein für kühlere Temperaturen im Winter. Mit Daunenjacke wurde auf
der Terrasse des „Henhouse“ mal ordentlich gefrühstückt in Gesellschaft von
den Tirolern Angy, Bernie und Emanuel. Die Sonne schien bereits vom wolkenlosen
Himmel und bald wurde es richtig warm. Nach dem Frühstück ging es dann nach
Clanwilliam Essen einkaufen und anschließend beschlossen Michi und ich auf den
Pass bouldern zu gehen. Da der Pass aus zahlreichen Sektoren bestand fiel
unsere Entscheidung nicht so leicht. Schließlich marschierten wir mit unseren
Bouldermatten und Rucksäcken bepackt den beschilderten Pfand zum Sektor
„Roadside left“ hinauf. 35 Minuten später hing Michi bereits in einem 10 Meter
hohen Highball und ich stand verzweifelt am Spotten unten am Block.
What???!.... Wenig später kletterte ich dann mit unterstützenden Zurufen von
ein paar Australiern und Amis einen 6c-Highball, wo mir ein wenig die Nerven
flatterten als ich einen Dynamo auf einen Griff in Mitte des Boulders machen
musste. Trotzdem ziemlich geniales Gefühl als ich nach 8 Metern auf dem Block
stand. Der Abstieg gestaltet sich ähnlich. High ging es anschließend weiter,
denn niedrig sind die Blöcke in den Rocklands auf keinen Fall.
Michi doing a Dyno |
Den restlichen
Tag verbrachten wir mit auschecken und klettern von genialen Linien.
Schließlich landeten wir im Sektor „Roadside right“ wo wir beim Boulder „Question of Balance“ noch eine
7a-Highballtraverse probierten. Hier tauchte dann Dave Graham auf und wir
durften ihn beim Durchstieg von „Sunset arete“ beobachten. Er war ganz kamott
drauf und es war ganz lustig mit ihm zu reden. Natürlich durfte ein gemeinsames
Foto nicht fehlen – in your face:
Michi, Dave and I smiling for the camera |
Die Fanaten boulderten dann noch im
Dunkeln weiter. Wir beschlossen unseren Hunger in der Unterkunft zu stillen.
Voll begeistert von der Landschaft und dem Felsen schliefen wird bald darauf
ein.
Auch am nächsten Tag präsentierte
sich das Wetter unverändert: blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Was
will man mehr?! Ohhh ... vielleicht nicht gerade 30 Grad im Winter????.... Aber
dafür gibt es eine einfache Lösung: „Fortress“, der Sektor der ganz oben liegt
und wo immer ein Wind geht. Für Allroundtraining ist in den Rocklands bestens
gesorgt: Zustiege von kurz bis lang mit schweren Bouldermatten und feinster
Sandsteinfelsen zum Bouldern. Ein Traum :) Nur der Boulderführer ist sch.... , da
man nicht wirklich die Boulder auf ersten Anhieb hin findet. Daher ist es umso
schöner einfach solche Linien zu klettern, die einen ins Auge stechen. So auch
unser Aufwärmboulder von heute. Megageniale Leistenlinie, die einfach
geklettert werden musste. Auch der obere Teil vom Sektor war sehenswert:
Dachkletterei vom Feinsten und wieder einmal wurde gescheid reingekraftelt, bis
die Schultern und die Haut auf den Fingern schmerzten. Der einen und anderen
Linie wurde ein Sieg abgerungen, andere wollten einfach nicht klappen. Man
merkte dennoch, dass die Haut auf den Fingern dünner und dünner wurde.
Irgendwann war auch bei Michi und mir die Luft draußen, wir packten unsere
Zeugs und marschierten mit einem „Big-Smile“ im Gesicht ins Tal. Es gibt doch
nichts Schöneres als kaputt nach einem erfolgreichen Bouldertag zum Auto zurück
zu marschieren.
Highlights der zwei Tage: 3 km lange
Fahrt auf der falschen Straßenseite ohne es zu bemerken, faustgroße Spinne auf
meinem Sitzstartpad, Highballs soweit das Auge reicht, Becky’s Chai Latte und
Frühstück, Paviane auf der Straße und Attacke der Ameisenarmee auf Michis
Kuchen :D
=0D bin schu gspannt =0)
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