Donnerstag, Juli 31, 2014

Going high ...

Knappe 26 Stunden später landeten Michi und ich auf südafrikanischen Boden in Kapstadt. Die Reise war lang und abenteuerlich: zuerst eine kurvige Fahrt vorbei am Achensee und Tegernsee nach München mit Essen im Airbräu am Flughafen (welches wir mit wackeligen Knien verließen) und anschließend luxuriösen Essen im Airbus A380 der Emirates (ein riesen Ding sag ich euch) und Mitternachtssnack in Dubai bei Shake shack. Der zweite Flug bestand hauptsächlich aus Schlafen und Zeit totschlagen mit diversen Filmen, Spielen, Essen etc. Da ich noch dazu eine etwas beleibtere Sitznachbarin hatte, musste ich mir mit Ellbogeneinsatz Platz verschaffen um auch ein wenig entspannen zu können.

Gegen Mittag nach südafrikanischer Zeit düsten Michi und ich durch Kaptstadt und die Slums. Bouldermatten bis unters Dach eingeladen, Angst dass nicht wer bei den Kreuzungen einfach so ins Auto einstieg und nochdazu auf der anderen Seite wie gewohnt fahren - traumhaft :D Wenigstens war es das Wetter ;-) 200 km, sowie etliche Baustellen später, fuhren wir über den Pakhuis Pass hinunter zur „Alpha Excelsior Farm“, wo wir gleich von Becky freundlich in Empfang genommen wurden. Noch fein Burger essen im „Traveller’s Rest“ und ein wenig mit den Amis quatschen, dann war es vorbei. Licht aus – Gute Nacht!


Rocklands

11 Stunden später kroch ich aus meinen Schlafsack. Echt empfehlenswert hier im Old Farmhouse, da das Haus wohl ehr dafür gebaut wurde im Sommer Schutz vor der Hitze zu bieten als gut isoliert zu sein für kühlere Temperaturen im Winter. Mit Daunenjacke wurde auf der Terrasse des „Henhouse“ mal ordentlich gefrühstückt in Gesellschaft von den Tirolern Angy, Bernie und Emanuel. Die Sonne schien bereits vom wolkenlosen Himmel und bald wurde es richtig warm. Nach dem Frühstück ging es dann nach Clanwilliam Essen einkaufen und anschließend beschlossen Michi und ich auf den Pass bouldern zu gehen. Da der Pass aus zahlreichen Sektoren bestand fiel unsere Entscheidung nicht so leicht. Schließlich marschierten wir mit unseren Bouldermatten und Rucksäcken bepackt den beschilderten Pfand zum Sektor „Roadside left“ hinauf. 35 Minuten später hing Michi bereits in einem 10 Meter hohen Highball und ich stand verzweifelt am Spotten unten am Block. What???!.... Wenig später kletterte ich dann mit unterstützenden Zurufen von ein paar Australiern und Amis einen 6c-Highball, wo mir ein wenig die Nerven flatterten als ich einen Dynamo auf einen Griff in Mitte des Boulders machen musste. Trotzdem ziemlich geniales Gefühl als ich nach 8 Metern auf dem Block stand. Der Abstieg gestaltet sich ähnlich. High ging es anschließend weiter, denn niedrig sind die Blöcke in den Rocklands auf keinen Fall. 


Michi doing a Dyno

Den restlichen Tag verbrachten wir mit auschecken und klettern von genialen Linien. Schließlich landeten wir im Sektor „Roadside right“ wo wir beim Boulder  „Question of Balance“ noch eine 7a-Highballtraverse probierten. Hier tauchte dann Dave Graham auf und wir durften ihn beim Durchstieg von „Sunset arete“ beobachten. Er war ganz kamott drauf und es war ganz lustig mit ihm zu reden. Natürlich durfte ein gemeinsames Foto nicht fehlen – in your face:

Michi, Dave and I smiling for the camera

Die Fanaten boulderten dann noch im Dunkeln weiter. Wir beschlossen unseren Hunger in der Unterkunft zu stillen. Voll begeistert von der Landschaft und dem Felsen schliefen wird bald darauf ein. 

Auch am nächsten Tag präsentierte sich das Wetter unverändert: blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Was will man mehr?! Ohhh ... vielleicht nicht gerade 30 Grad im Winter????.... Aber dafür gibt es eine einfache Lösung: „Fortress“, der Sektor der ganz oben liegt und wo immer ein Wind geht. Für Allroundtraining ist in den Rocklands bestens gesorgt: Zustiege von kurz bis lang mit schweren Bouldermatten und feinster Sandsteinfelsen zum Bouldern. Ein Traum :) Nur der Boulderführer ist sch.... , da man nicht wirklich die Boulder auf ersten Anhieb hin findet. Daher ist es umso schöner einfach solche Linien zu klettern, die einen ins Auge stechen. So auch unser Aufwärmboulder von heute. Megageniale Leistenlinie, die einfach geklettert werden musste. Auch der obere Teil vom Sektor war sehenswert: Dachkletterei vom Feinsten und wieder einmal wurde gescheid reingekraftelt, bis die Schultern und die Haut auf den Fingern schmerzten. Der einen und anderen Linie wurde ein Sieg abgerungen, andere wollten einfach nicht klappen. Man merkte dennoch, dass die Haut auf den Fingern dünner und dünner wurde. Irgendwann war auch bei Michi und mir die Luft draußen, wir packten unsere Zeugs und marschierten mit einem „Big-Smile“ im Gesicht ins Tal. Es gibt doch nichts Schöneres als kaputt nach einem erfolgreichen Bouldertag zum Auto zurück zu marschieren.


Me climbing in Beached Whale

Highlights der zwei Tage: 3 km lange Fahrt auf der falschen Straßenseite ohne es zu bemerken, faustgroße Spinne auf meinem Sitzstartpad, Highballs soweit das Auge reicht, Becky’s Chai Latte und Frühstück, Paviane auf der Straße und Attacke der Ameisenarmee auf Michis Kuchen :D


Es mögen noch viele weitere geniale Bouldertage in den Rocklands folgen ...







 Stay tuned!

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