Sonntag, Juli 13, 2014

No pain no gain

Trotz des Regenwetters in den letzten Tage war ich fleißig am Weg. Neben ausgefallenen Körperspannungs- und Stabilisationstrainingsprogrammen (Danke an Michi für die Trainingsprogramme ;-) ) packte mich wieder einmal die Lust am Seilklettern. So wurde kurzerhand das Kletterseil und ein paar Expressen eingepackt und auf ging es nach Warmbad in das Kärntner "Hardcoregebiet" schlechthin. Nachdem ich schon lange nicht mehr am Seil gestiegen bin, stand es um meinen Kopf sehr schlecht. Zuviele Gedanken durchzuckten mich als ich über die letzte Expresse hinausstieg. Auch meine Ausdauer muss ich sagen ist zurzeit nicht die beste. Aber "Maxkraft" ist genug vorhanden (erfahrungsgemäß reicht die auch für ein paar Meter :D). Daher checkte ich ein paar Routen im Toperope ("Norten Commander""Harley Davidson" etc.) aus und machte ersten Kontakt mit Sinter. In Warmbad zu klettern war eine neue Erfahrung für mich. Auf der einen Seite kann man ewig lange Routen klettern und auf der anderen eignet sich der leicht bis mäßig überhängenden Teil des Klettergebiets optimal zum Auspowern. Am besten gefiel mir, dass es viele athletische und maximalkräftige Routen gibt und wenn man sich keine ordentlich Fußtechnik angewöhnte, nicht viele Meter in den Routen machte. Großen Dank geht dabei auch an Benji, der mir das Klettergebiet zeigte und geduldsam war, wenn ich mal etwas länger in einer Route hängte. Natürlich wollte ich mich nicht immer in meinem Komfortbereich bewegen und auch an meinem Mentalen arbeiten. Daher schnappte ich mir ein paar Expressen und stieg kurzerhand in die "Rampenlicht" ein um dort an meinem Kopf zu arbeiten. Natürlich war ich nach ein paar Metern "blau" und musste mich gleich ins Seil setzen. Ich schaute mir aber die Route genau an und war dann erstaunt, dass ich die letzten drei Meter von der letzten Expresse zum Top ohne Nachdenken einfach auf Anhieb kletterte, obwohl ich doch schon weit über den letzten Haken stand. Irgendwie machte ich mir da bei den unteren Zügen, die etwas schwerer waren, mehr Gedanken. Die Jungs hauten sich anschließend in härtere Touren und ich hatte ein wenig Zeit um mich auszurasten. Danach war der große Moment gekommen, wo ich die Route durchsteigen versuchen wollte.

Dieses Mal zog ich souverän über die Schlüsselstelle und kletterte in einem Flow, den ich bis jetzt nur vom Bouldern her kannte. Es gab keine Zeit für Gedanken, bis zu dem Moment wo ich beim Einhängen der letzten Expresse einen Fehler machte. Ich stand ziemlich ungünstig und aufeinmal war ich so "blau" im rechten Unterarm, dass ich los ließ. In diesem Moment ärgerte es mich schon, weil wenn ich anders gestanden wäre, hätte ich mich auf diesen Griff runterschütteln können für die letzten Meter zum Top. Die stellte, wie bereits vorher erwähnt, ja kein Problem dar. Ein wenig enttäuscht war ich dann schon als ich das Top klickte und runterkam. Ich hatte sozusagen meinen zweiten Versuch hergeschenkt.

Climbing Warmbad

Daher ging es am nächsten Tag wieder nach Warmbad. Dieses Mal wärmte ich mich in Toprope in der "Harley Davidson" auf und checkte den oberen Teil dieser Route mal richtig aus. Besonders die Züge im oberen Teil haben es mir angetan. Maximalkräftig und knackig, genau wie ich es vom Bouldern her mag. Danach ging es wieder zur "Rampenlicht". Expressen check, Magnesium check, Kopf....(oh Mann, ich war wieder mal nervös...werd schon irgendwie gehen) .... und los ging es. Der weite Zug zum Dreifingerloch war heute etwas wackelig, aber ich erreichte ihn trotzdem und durch die motivierenden Zurufe von Benji beruhigte ich mich wieder etwas. Dann kam der schwere Blockierer, der easy ging und bald schon war ich beim ersten Raster und nicht mehr weit entfernt von der letzten Schlinge. Dieses Mal vergaß ich nicht mehr meine Füße richtig zu positionieren und konnte dort super rasten, was ich nur kurz machte aufgrund meiner mangelnden Ausdauer. Die letzten Meter bestanden nur mehr aus meinem Atem und mich. Ich konzentrierte mich derart darauf, dass ich die Anfeuerungsrufe nur mehr im Hintergrund mitbekam. Die letzten Züge spulte ich mehr herunter als dass ich richtig nachdachte. Schließlich klickte ich den Topkarabiner und freute mich riesig. Meine erste Route in Warmbad, juhuuu... Ich war wirklich zufrieden, dass ich meinen Kopf wieder seit langem beim Seilklettern überlisten konnte und es gar nicht so schlimm war. Nun freue ich mich schon auf meine nächsten Projekte, die mir in Warmbad so schnell nicht ausgehen werden.

Bis zu den Rocklands ist es nun nicht mehr lange, trotzdem tut es gut mal Seil zu klettern anstatt immer nur zu bouldern. Ich möchte wirklich ein wenig dran bleiben in Zukunft, da mich das Gebiet schon sehr beeindruckt :-)

Nun bin ich gerade am Sachen einpacken für Vorarlberg. Ab morgen bin ich bis Samstag in Dornbirn auf Instruktorenausbildung (letzte Kurseinheit). Natürlich darf die Bouldermatte nicht fehlen, denn auf den Heimweg liegt ja noch das Bouldergebiet Silvretta, dem, wenn das Wetter passt, ein Besuch abgestattet wird. Yippeeee :-)

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